VITRAS
Virtual-Reality-Therapie durch Stimulation modulierter Körperwahrnehmung
Kontext / Ziele
Im Rahmen des Projekts „Virtual-Reality-Therapie durch Stimulation modulierter Körperwahrnehmung (ViTraS)“ werden Therapieverfahren auf Basis einer kontrollierten Modulation der Körperwahrnehmung und Verhaltensweisen mit Hilfe aktueller Virtual und Augmented Reality (VR/AR) Technologien entwickelt. Körper-bezogene Gesundheitsstörungen sind aktuell von hoher Relevanz. Insbesondere Fallzahlen für Adipositas nehmen weltweit rasant zu und entwickeln sich nicht nur in den westlichen Industriestaaten zu einem massiven Problem für individuelles Wohlbefinden mit enormen gesamtwirtschaftlichen Konsequenzen. ViTraS nutzt die psychophysische Wirkung der VR/AR zur Verstärkung der Wirksamkeit von Therapien und zur Reduktion von Rückfallquoten. Auf Grundlagen einer präzisen technischen Körpererfassung, multimodaler Interaktionen sowie verteilter Echtzeitkommunikation werden vielversprechende Interventionstechniken entwickelt, mögliche Akzeptanzhemmnisse identifiziert und verhindert sowie Wirkungen (z.B. Motivation, Gewichtsreduktion, Körperwahrnehmung) evaluiert.
Die HTW Berlin wird im Rahmen von ViTraS Funktionalitäten zum Austausch von 3D-Avatardaten entwickeln. Diese Avatare sollen die Nutzer des Systems repräsentieren und ihnen eine Kollaboration zu therapeutischen Zwecken ermöglichen. Hierzu wird ein Kollaborationsmodell entworfen und implementiert. Zum Schutz der übertragenen Daten werden Verschlüsselungsmechanismen implementiert.
Darüber hinaus werden 3D-Interaktionstechniken entwickelt, die dazu dienen sollen, mögliche Körperbildstörungen bei Patientinnen und Patienten zu identifizieren und eine Aktualisierung ihrer Körperbilder zu ermöglichen. Hierzu zählen Interaktionstechniken zum Zeichnen und dreidimensionalen Modellieren des eigenen Körpers durch Skizzieren und Eigenberührungen sowie die Body-Swapping-Interaktionstechnik, mit deren Hilfe Patienten den Körper einer anderen Person annehmen und den eigenen Körper aus deren Perspektive wahrnehmen können. Hierzu werden den Patientinnen und Patienten zunächst Modelle auf sie abgestimmter Avatare aus der Ego-Perspektive präsentiert; die Bewegungen des Avatars entsprechen denen des eigenen Körpers. Aus dieser Perspektive heraus können die Nutzer in den virtuellen Körper (Avatar) des Interaktionspartners wechseln; sie sehen Ihren eigenen Körper dann mit etwas Abstand aus dessen Perspektive. Die Bewegungen des eigenen Körpers werden nun auf den virtuellen Körper (Avatar) des Interaktionspartners übertragen.
Projektdaten
Laufzeit: 15.5.2019 – 14.5.2022
Förderprogramme: Interaktive Systeme in virtuellen und realen Räumen
Mittelgeber: BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung
Projektleitung
Projektmitarbeiter*innen
Kooperationspartner
- Universität Würzburg (Leitung)
- Universität Bielefeld
- SRH Hochschule für Gesundheit Gera
- The Caputry GmbH
- TU München
- Brainboost GmbH
- CBMI